So viel Hilfe wie nötig, so viel Selbstständigkeit wie möglich. Nach diesem Grundsatz begleitet und unterstützt das gut ausgebildete und motivierte Pflegepersonal die Bewohnerinnen und Bewohner im Alters- und Gesundheitszentrum rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Es wird Wert darauf gelegt, Fähigkeiten zu erhalten und die Selbstständigkeit zu fördern.

Der wertschätzende und respektvolle Umgang prägt den Alltag im Alters- und Gesundheitszentrum. Auf Privatsphäre und die Stärkung des Selbstwertgefühls der zu Pflegenden wird jederzeit geachtet. Die Mitarbeitenden nehmen sich Zeit für Gespräche, um Wünsche der Bewohnerin oder des Bewohners zu erfahren. Der Kontakt zu den Angehörigen und ihr Einbezug ist sehr wichtig. Mit ihnen soll eine partnerschaftliche Kommunikation und Zusammenarbeit geführt werden.

Nach dem Einzug und danach in periodischen Abständen wird der individuelle Pflegebedarf nach dem Bedarfsabklärungs-Instrument «RAI» (Resident Assessment Instrument) ermittelt. Der Pflegebedarf wird in zwölf Pflegestufen eingeteilt. Daraus ergeben sich die Pflegekosten, die von den Bewohnenden, den Krankenkassen und von der öffentlichen Hand bezahlt werden müssen.

Pflege und Betreuung

 

Langzeitpflege

Hier können Beziehungen wachsen

In der Langzeitpflege werden Menschen über einen längeren Zeitraum gepflegt und betreut. Die Langzeitpflege berücksichtigt die spezifische Lebenssituation, das menschliche Miteinander spielt dabei eine grosse Rolle. Im Alters- und Gesundheitszentrum wird nach dem Prinzip der Bezugspflege gearbeitet. Bei dieser Organisationsform wird einer Pflegeperson die gesamte Pflegeverantwortung für einen oder mehrere Bewohner zugeordnet. Diese Pflegeperson ist zuständig für die Umsetzung der Pflegeplanung, sie legt – wenn immer möglich gemeinsam mit der Bewohnerin/dem Bewohner – die Pflegeziele fest und wählt die dafür geeigneten Massnahmen aus, überprüft deren Wirksamkeit und nimmt gegebenenfalls Änderungen vor. Bezugspflege ist eine ganzheitlich orientierte Vorgehensweise. Sie ermöglicht den Pflegenden, sich nach den individuellen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner zu richten. Dieses System sorgt für Kontinuität, schafft Vertrauen und gibt damit den Bewohnerinnen und Bewohnern Sicherheit. Auch Angehörige schätzen es, für ihre Anliegen eine feste Ansprechperson zu haben.

Mit dem Einbezug von biografischen Daten kann die Pflege gezielter geplant werden. Bereichert wird sie mit verschiedenen Konzepten wie zum Beispiel mit Musik, Aromapflege oder Kinaesthetics. Die Arbeit mit Tieren zeigt gerade im Langzeitbereich immer wieder verblüffende Ergebnisse und so finden auch im AGZ für ein paar Katzen ein Zuhause.

Pflegequalität

Die Pflege und Betreuung der Bewohnenden und Gäste ist geprägt von Achtung und Respekt. Ihr Wohlbefinden ist eines der grundlegenden Anliegen. Durch die Sicherstellung einer professionellen Pflege kann diesem Anliegen Rechnung getragen werden. Deshalb hat die Pflegeentwicklung im AGZ einen zentralen Stellenwert. Sie dient der Förderung der Pflegequalität und ist in den Strukturen und Abläufen der Pflege und Betreuung im AGZ verankert.

Die individuelle und situationsbezogene Beratung und Befähigung aller Pflegepersonen, sowie ein regelmässiger Theorie-Praxistransfer garantieren eine fachgerechte Umsetzung des pflegediagnostischen Prozesses und eine evidenzbasierte Pflege.

Regelmässige strukturierte Fallbesprechungen dienen der Reflexion des Praxisalltags und daraus resultierenden gezielten Pflege- und Betreuungsmassnahmen. Um die Qualität der Pflege und Betreuung auf einem hohen Niveau zu halten und stetig zu verbessern, besuchen die Mitarbeitenden regelmässig interne und externe Fort- und Weiterbildungen.

CIRS (Critical Incident Reporting-System)

Im AGZ wird eine offene und wertschätzende Fehlerkultur gelebt. Auf dieser Grundlage werden kritische Ereignisse systematisch gemeldet, gezielt analysiert und es werden entsprechende Verbesserungsmassnahmen eingeleitet. CIRS dient dazu, die Sicherheit der Bewohnenden und Gäste wie auch der Mitarbeitenden des AGZ zu gewährleisten.

Demenzpflege

Aufgehoben in einem geschützten Umfeld

Demenz ist der Oberbegriff für mehr als hundert verschiedene Krankheiten, welche die Funktion des Gehirns beeinträchtigen. Besonders die geistigen, die sogenannten kognitiven Fähigkeiten wie das Denken, das Gedächtnis, die Orientierung und die Sprache, sind bei Demenz betroffen. (Alzheimer Schweiz)

Im gesamten Alters- und Gesundheitszentrum finden Menschen mit einer demenziellen Entwicklung ein Zuhause. Sie werden in allen Wohnbereichen durch geschultes Personal betreut.

Im spezialisierten, geschützten Wohnbereich für weglaufgefährdete Menschen und/oder Menschen mit herausforderndem Verhalten liegt der Fokus auf dem Erhalt oder der Steigerung der Lebensqualität. Das speziell geschulte Pflegeteam im Alters- und Gesundheitszentrum respektiert die Autonomie der Menschen mit Demenz so gut wie möglich und unterstützt ihre individuellen Fähigkeiten und Ressourcen. Dabei ist es wichtig, die individuelle und geschichtliche Biografie sowie die soziale und kulturelle Herkunft der Bewohnerinnen und Bewohner zu kennen und zu berücksichtigen. Das Ziel ist, einen Rahmen zu schaffen, der geprägt ist von Normalität, Nähe und Leichtigkeit.

 

Gerontopsychiatrische Themen

Besondere Aufmerksamkeit

Die Gerontopsychiatrie befasst sich mit psychischen Erkrankungen und Krankheitsbildern, die typischerweise bei älteren Menschen auftreten, insbesondere der Demenz. Ältere Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen brauchen Betreuung und ein Umfeld, in dem sie ihre psychische Stabilität zurückgewinnen und sich wohl fühlen. Die Pflege und Betreuung von Menschen mit psychiatrischen Symptomen verlangt besondere Aufmerksamkeit und vertieftes Wissen. In dieser anspruchsvollen Situation werden Betroffene und Angehörige professionell unterstützt.

 

Palliative Geriatrie

Bestmögliche Lebensqualität bis zuletzt

Die meisten Menschen möchten zuhause sterben, und für viele Menschen ist das Alters- und Pflegeheim ein letztes Zuhause.

Im Alters- und Gesundheitszentrum werden die Bewohnerinnen und Bewohner nach dem Konzept der Palliativen Geriatrie betreut und gepflegt. Palliative Geriatrie bedeutet Lebensbegleitung und hat zum Ziel, Menschen ohne und mit Demenz ein gutes Leben und Sterben zu ermöglichen und ihren Angehörigen beizustehen.

Im Zentrum der Pflege und Betreuung stehen die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren individuellen körperlichen und psychischen Bedürfnissen in der letzten Lebensphase und im Sterben. Auftretende belastende Symptome wie zum Beispiel Schmerzen werden rechtzeitig erkannt und eingeschätzt und daraus wird die individuelle Behandlung und Pflege abgeleitet.

Eine wertschätzende und offene Kommunikation, sowie die grösstmögliche Wahrung der Autonomie und Selbstbestimmung prägen die Entscheidungen der Pflegepersonen, der Angehörigen, der behandelnden Ärztinnen und Ärzte und aller an der Betreuung beteiligten Personen.

 

Sterbehilfe

Das Gesundheitsgesetzes des Kanton Zürich regelt die Sterbehilfe in Heimen wie folgt: 
§ 38a. Bewohnerinnen und Bewohner einer von einer Gemeinde betriebenen oder beauftragten Institution gemäss § 35 Abs. 2 lit. b können in deren Räumlichkeiten auf eigene Kosten Sterbehilfe in Anspruch nehmen.

Im AGZ ist das Thema «Freitodbegleitung/begleiteter Suizid» in das Konzept der Palliative Care integriert. In den Konzepten wird auf mögliche Wünsche nach Sterbehilfe bei Bewohnenden eingegangen und das Vorgehen in einer solchen Situation definiert. Die Mitarbeitenden im AGZ zeigen den Bewohnenden auf, welche Möglichkeiten die Palliative Care bietet und verweisen auf die zur Verfügung stehende Alternativen zum Freitod hin. Der Ablauf der Abklärungs- und Beratungsgespräche ist in den Konzepten geregelt (zum Beispiel Abklärung der Urteilsfähigkeit). Eine gezielte Vor- und Nachbetreuung der Mitarbeitenden und der Mitbewohnenden sowie die Begleitung der Person mit dem Sterbewunsch bis zur Freitodbegleitung durch eine externe Institution sind ebenfalls Bestandteil des Konzeptes. Bei Fragen sind wir gerne für Sie da.

 

Spitin

Pflegerische Unterstützung in der Seniorenresidenz

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz leben selbstständig in ihren Studios und sind im Bedarfsfall trotzdem nicht allein. Das interne Pflegeteam (Spitin) ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr da und bietet pflegerische Unterstützung in den Studios – sei es bei der Körperpflege, beim Bestellen, Richten und Verabreichen von Medikamenten oder beim Verbinden von Wunden. Der Umfang dieser Unterstützung wird gemeinsam mit der Bewohnerin oder dem Bewohner, dem Arzt und dem Pflegepersonal vereinbart.

 

Aktivierung

Für Körper und Geist

Es ist immer etwas los im Alters- und Gesundheitszentrum – seien es Ausflüge, Veranstaltungen, Konzerte, tierischer Besuch aus der Freizeitanlage «Chrüzacher», sei es Gedächtnistraining oder die «Lismi»-Gruppe. Die Bewohnerinnen und Bewohner erleben viel Abwechslung, knüpfen Kontakte und erhalten Orientierung im Sinn einer Tages- und Wochenstruktur. Mit Themenwochen werden die vier Jahreszeiten begangen – Aktivitäten aus allen Bereichen (Küche, Dekoration, Veranstaltungen etc.) nehmen die aktuelle Jahreszeit auf und führen die Bewohnerinnen und Bewohner so durchs Jahr.

Die Aktivierungsarbeit im Alters- und Gesundheitszentrum ist eine wichtige Ergänzung zur Pflege. Gut ausgebildete Aktivierungsfachpersonen unterstützen und begleiten die Bewohnenden in ihren körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten. Die aktivierende Arbeit basiert auf einer Grundhaltung, die sich an Fähigkeiten und Ressourcen orientiert. Das Ziel ist, die Lebensqualität jedes Einzelnen zu verbessern.

 

Inseln der Ruhe

Wer Ruhe sucht, findet in den Wohnbereichen und in den reich bepflanzten Aussenanlagen ruhige, idyllische Rückzugsmöglichkeiten. Hier können sich Bewohnende eine Auszeit nehmen, ungestört lesen oder einfach sein und Kraft sammeln.

Für Raucherinnen und Raucher gibt es im Erdgeschoss des Hauses Ruggacker ein Fumoir.

 

Ärztliche Versorgung

Visite im AGZ

Die ärztliche Gesamtverantwortung im AGZ obliegt dem Heimarzt, Dr. med. Andrej Christopher Atanassoff. Er arbeitet für die Firma Emeda, eine ambulante ärztliche Institution im Kanton Zürich, die ein Team von Ärzten angestellt hat, die Heim- und Hausbesuche tätigen sowie Dienstleistungen im pharmazeutischen Bereich anbieten. Neben der ärztlichen Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner unterstützt der Heimarzt die Gesamtleitung des Heims und die Bereichsleitung Pflege und Betreuung in medizinischen Belangen und übt in seiner Tätigkeit auch eine Beratungs- und Kontrollfunktion aus.

Heimarzt
Dr. med. Andrej Christopher Atanassoff

Zur Verstärkung der ärztlichen Versorgung stehen im Alters- und Gesundheitszentrum Konsiliarärzte aus verschiedenen Fachbereichen beratend zur Seite.

Die Bewohnerinnen und Bewohner haben freie Arztwahl und können sich durch ihre langjährigen Hausärzte behandeln lassen, sofern der jeweilige Arzt Hausbesuche ins AGZ macht. Andernfalls ist ein unkomplizierter Wechsel zum Heimarzt möglich.